
Dr. Vinícius Freitas Klain
Über
Mein Name ist Vinícius Klain, Ich bin Postdoktorand am Biotechnologiezentrum der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul (UFRGS) in Brasilien. Meine Forschung ist Teil eines großen, landesweiten Kooperationsprojekts namens ResGen (ufrgs.br/resgen). Das Projekt zielt darauf ab, die wachsende Herausforderung der Antibiotikaresistenz (AMR) durch genomische und metagenomische Überwachung anzugehen.
AMR ist ein globales Gesundheitsproblem, das durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika, das Fehlen wirksamer öffentlicher Maßnahmen und Umweltverschmutzung verursacht wird. Obwohl Antibiotikaresistenzgene (ARGs) natürlicherweise in Mikroorganismen vorkommen, haben menschliche Aktivitäten ihre Selektion und Verbreitung dramatisch beschleunigt. Im Rahmen von ResGen kombiniert unser Projekt die Genomsequenzierung resistenter Pilze und Bakterien mit metagenomischen Analysen verschiedener Quellen, darunter Umweltproben, klinische Isolate vom Menschen, Nutztiere, Lebensmittel und Wildtiere.
Meine Forschung konzentriert sich auf wilde Primaten, insbesondere Braune Brüllaffen (Alouatta guariba). Diese Primaten bewohnen fragmentierte Landschaften und leben häufig in der Nähe von menschlichen Siedlungen, landwirtschaftlichen Feldern und Haustieren. Mithilfe von Hochdurchsatzsequenzierung, fortschrittlicher räumlicher Analyse und statistischer Modellierung untersucht meine Forschung den Einfluss von Urbanisierung, Lebensraumverlust und Fragmentierung auf das Resistom von Brüllaffenpopulationen (Alouatta guariba).
Während meines Aufenthalts am Helmholtz-Institut für One Health werde ich einen Hybridisierungs-Capture-Ansatz verwenden, um metagenomische Bibliotheken anzureichern und den Nachweis von ARGs zu verbessern. Außerdem werde ich Proben aus einem Fluss analysieren, in den unbehandelte Krankenhaus- und Haushaltsabwässer gelangen, um zu untersuchen, wie unzureichende sanitäre Einrichtungen die Ausbreitung von ARGs in Wildtieren und Ökosystemen begünstigen. Meine Forschung wird untersuchen, ob Krankenhausabwässer, Urbanisierung und Lebensraumstörungen die Vielfalt und Herkunft von Resistenzgenen bei wildlebenden Primaten beeinflussen und ob diese ARGs phylogenetisch mit denen in kontaminierten Flüssen verbunden sind, was potenzielle Übertragungswege aufdecken könnte.
Das hier erworbene Fachwissen werde ich nach Brasilien zurückbringen, wo ich diese Methoden mit Studenten und Mitarbeitern teilen möchte, um die lokalen Forschungskapazitäten im Bereich der Antibiotikaresistenz zu erweitern. Durch die Integration molekularer Werkzeuge, räumlicher Ökologie und des One-Health-Konzepts möchte ich mit meiner Arbeit zu regionalen und globalen Bemühungen beitragen, die Ausbreitung von Resistenzgenen zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt einzudämmen.